„Im Ernstfall sind wir zuerst vor Ort“

Warendorf. Wenn der Ernstfall eintritt, ein Reitschüler stürzt und Erste Hilfe zu leisten ist, ist der Trainer oft die erste Person vor Ort. Auf den Ernstfall vorbereitet haben sich Spitzensporttrainer im Rahmen der DOKR-Trainerakademie im höchst anschaulichen Seminar „Erste Hilfe für Trainer Spitzenpferdesport“. Bundestrainer Peter Teeuwen war einer der Teilnehmer, er schildert seine Eindrücke im Kurzinterview.

Der Begriff Erste Hilfe umfasst ja erstmal relativ viel – welche Inhalte hatte das Seminar genau?

Peter Teeuwen: Ich habe selten so einen informativen und interessanten Workshop besucht. Wir haben viele realistische Fälle durchgesprochen und mithilfe einer Maskenbildnerin Wunden und Verletzungen nachgestellt. Die Darstellung war sehr realistisch und dank der Maskenbildnerin gab es eine richtige Schockwirkung. Mit mir haben wir zum Beispiel einen Unfall an einer Motorsäge simuliert – da fließt viel Blut, meine Wunde hat sehr echt ausgesehen. Mit meinem Trainerkollegen Eberhard Seemann haben wir beispielsweise einen Armbruch simuliert, mit anderen Bewusstlosigkeit oder Kopfverletzungen.

Welche ist die größte Erkenntnis, die Sie aus dem Seminar mitgenommen haben?

Peter Teeuwen: Mir ist sehr bewusst geworden, wie wenig Wissen ich zum derzeitigen Stand von Erste-Hilfe-Maßnahmen habe. Mein bisheriges Wissen beruhte auf dem Erste-Hilfe-Kursus für meinen Führerschein – und der liegt zugegeben doch schon ziemlich weit zurück. Die Bedeutung dieses Themas ist mir im Seminar sehr klar geworden. In unserer Trainerfunktion sind wir die ersten, die dabei sind, wenn etwas passiert. Wir stehen am Platz, wir sind vor Ort. Es ist wichtig zu wissen, wie wir uns im Ernstfall verhalten müssen.

Wieso haben Sie sich dafür entschieden, beim Seminar dabei zu sein?

Peter Teeuwen: Ich denke, dass es zu diesem Thema einigen Nachholbedarf gibt. Bei der Fülle an Aufgaben, die wir Trainer haben, steht das Thema Erste Hilfe oft hinten an und es wird zu wenig Wert darauf gelegt – das ist mir im Seminar deutlich bewusst geworden. Ich werde darauf drängen, dass ein solcher Workshop mindestens jährlich stattfindet und würde sofort wieder dabei sein. lau

Zur DOKR-Trainerakademie: Ein Meister seines Fachs wird nur, wer sich kontinuierlich mit einer Sache beschäftigt und weiterbildet. Das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) hat mit Unterstützung der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Lieselott und Klaus Rheinberger Stiftung die DOKR-Trainerakademie ins Leben gerufen, die sich speziell auf die Aus- und Fortbildung von Trainern im Spitzensport konzentriert. Die Angebote der DOKR-Trainerakademie richten sich an alle auf Bundes- oder Landesebene bereits im Kaderbereich tätige Trainer und Berufsreiter, aber auch solche, die sich auf dem Weg dorthin befinden.

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