Top-Trainer treffen sich zum Austausch in DOKR-Springhalle / Top-Referenten geben persönliche Einblicke

Warendorf. Er war ein Wagnis und ein Meilenstein in diesen Zeiten, aber vor allem ein positives Zeichen in Richtung Spitzensport und Spitzentrainer: Der DOKR-Trainerkongress 2020, präsentiert von der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport. In der ausgelegten Springhalle des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei sind Deutschlands beste Trainer aus dem Pferdesport zusammen gekommen, um sich interdisziplinär auszutauschen und der Frage nachzugehen: Was zeichnet gute Trainer aus?

Antworten auf diese Frage haben prominente Referenten unterschiedlicher Sportarten und Disziplinen geliefert. Mit Zehnkämpfer Niklas Kaul und Hockey-Trainer Bernhard Peters haben Experten ihres Fachs einen Blick über den Tellerrand gegeben. Mit Ingrid Klimke, Chris Bartle, den Bundestrainern Otto Becker, Monica Theodorescu, Kai Vorberg und Ulla Ramge sowie Justine, Maurice und René Tebbel haben sich Top-Trainer und -Athleten auf dem Podium abgewechselt.

Bernhard Peters ist mittlerweile Sportdirektor im Fußball und war Weltmeister-Trainer der deutschen Hockey-Nationalmannschaft. Für ihn steht fest: Gute Trainer sind authentische Persönlichkeiten, die es schaffen, ihren Athleten den Sinn ihres Handelns zu vermitteln.
Die Konstellation, in der Eltern als Trainer ihrer Kinder fungieren, gibt es in vielen Sportarten. Auch Niklas Kaul, jüngster Weltmeister im Zehnkampf und Sportler des Jahres 2019, wird von seinen Eltern trainiert. Für ihn und seine Mutter Stefanie stand auf dem Podium in Warendorf fest: „Es ist wichtig, zu wissen, dass Kritik im Training nicht persönlich ist.“ Die beiden betonten außerdem die große psychologische Bedeutung eines Trainers. „Jeder Athlet braucht in unterschiedlichen Situationen eine andere Ansprache. Dadurch, dass ich Niklas so gut kenne, weiß ich natürlich genau, was er in welchem Moment braucht“, erklärte Stefanie Kaul. Ihr Sohn betonte: „Gerade zwischen zwei Wettkämpfen oder in Wettkampfpausen muss der Trainer eher Psychologe sein.“

Ein hocherfolgreiches Beispiel für Eltern in der Trainerrolle sind René, Maurice und Justine Tebbel. Die beiden Geschwister werden schon immer von ihrem Vater trainiert und haben schon viele Medaillen auf Championaten gesammelt. Für René Tebbel steht fest: „Ich bin Perfektionist und im Training sehr genau. Aber auf dem Turnier will ich den Kindern ein gutes Gefühl geben. Wenn die beiden den ersten Sprung anreiten, sehe ich schon, ob es erfolgreich werden kann.“

Ingrid Klimke, frisch gebackene deutsche Meisterin in der Vielseitigkeit, betonte in ihrem Vortrag: „Herzblut ist für mich entscheidend bei einem Trainer. Ich muss merken, dass der Trainer wirklich daran interessiert ist, dass der Athlet sein Bestes gibt. Mich beflügelt es, wenn ich weiß, die Trainer glauben an mich.“

Chris Bartle, langjähriger Co-Trainer der deutschen Vielseitigkeitsreiter und mittlerweile Bundestrainer des britischen Teams, unterstrich die Bedeutung des Trainers als ganzheitlicher Unterstützer. Er sagte: „Trainer sollen Reiter dazu ermutigen, selbstständig zu arbeiten und zu denken. Unsere Rolle als Coach besteht darin, den Reiter zu befähigen. Die Athleten müssen genug Vertrauen aufbauen, um in wichtigen Momenten Entscheidungen zu treffen und sich trauen, Fehler zu machen.“

„Der DOKR-Trainerkongress ist gerade in Zeiten wie diesen unheimlich wichtig. Die Trainer haben neue Impulse bekommen, um sich auf die Saison 2021 vorzubereiten – schließlich hoffen wir alle, dass der Sport im kommenden Jahr wieder wie gewohnt stattfinden kann“, sagte DOKR-Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler. „Es war lange nicht klar, ob und wie wir an der Veranstaltung festhalten können. Wir sind der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport sehr dankbar, dass sie den Kongress unter diesen besonderen Bedingungen ermöglicht.“ Ein ausgeklügeltes Hygienekonzept, ausreichend Platz in der Springhalle sowie moderne Kommunikationsmöglichkeiten haben den DOKR-Trainerkongress 2020 anders, aber nicht weniger erfolgreich gemacht. Das fand der Organisator, Bundestrainer Bildung, Kai Vorberg: „Wir hatten Top-Referenten, die auch sehr ehrliche Einblicke gegeben haben. Die Top-Trainer haben als Publikum auch zu einer guten Atmosphäre beigetragen. Die Tatsache, dass der DOKR-Trainerkongress dieses Jahr mit Abstand zueinander stattfinden musste, hat uns trotzdem als Trainer im Nachwuchsleistungssport und im Spitzensport untereinander wieder fachlich näher zusammen gebracht und so war es ein absoluter Jahreshöhepunkt und ein Zeichen in Richtung der neuen Saison 2021.“

Foto: Monika Kaup

Weitere Fotos von der Veranstaltung gibt es in der Mediathek.

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