Qualifikation für Turnierserie als Late-Entry in Warendorf
Warendorf. Niklas Betz und Cornando heißen die Sieger der zweiten Etappe von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter. Die Springpokal-Qualifikation in der „Corona-Edition“ wurde als Late-Entry-Turnier am Bundesstützpunkt in Warendorf ausgetragen. Für die jungen Talente ein wichtiger Termin zum Wiedereinstieg in die Saison.
„Wir wollten mit dieser Springpokal-Qualifikation einen Leuchtturm für die U25-Reiter zu setzen. Gerade in dieser schwierigen Zeit sollen sie wissen, dass sie gesehen werden, damit sie motiviert bleiben und sich weiterentwickeln“, sagte U25-Bundestrainer Heinrich Hermann Engemann. Er hatte sich für die Einlaufprüfung des Late-Entrys etwas Besonderes überlegt: „Ich habe viele Paare aufgrund der coronabedingten Pause länger nicht gesehen. Außerdem waren einige neue Gesichter am Start, die auch noch nicht bei den Auswahllehrgängen im Winter dabei waren. Deshalb haben wir für die Einlaufprüfung feste Startzeiten vergeben und nach jedem Ritt fünf Minuten für ein Feedback im Zeitplan vorgesehen. Ich habe mit jedem Reiter Kleinigkeiten besprochen und bin den Ritt durchgegangen. Mir war wichtig, dass sich alle nach der langen Pause gut auf die Finalqualifikation vorbereiten können.“
In der Finalqualifikation, einer Springprüfung der Klasse S*** mit Stechen, blieben dann vier Paare ohne Fehlerpunkte, nur zwei ohne Hindernisfehler. Tom Sanders aus Dinslaken und Colarde E lieferten die erste fehlerfreie Runde ab. Die beiden sind Springpokal-Profis – sie hatten sich bereits bei der ersten Etappe in Braunschweig für das Finale qualifiziert. Sanders legte im Stechparcours vor, blieb in 44,07 Sekunden fehlerfrei. Niklas Betz setzte auf Angriff und holte mit Cornando vor allem auf der Linie zum Schlussoxer vier Sekunden Zeit raus – 40,45 Sekunden bedeuteten den Sieg. „Es war schon eine besondere Atmosphäre hier – ohne Zuschauer, sehr entschleunigt. Aber wenn man reitet, blendet man das ein Stück weit aus und vor allem sind wir froh über die Möglichkeit, bei so guten Bedingungen starten zu können“, sagte der Sieger. Er kommt gebürtig aus Altstadt in der Nähe von Saarbrücken und ist aktuell in Hagen am Teutoburger Wald beheimatet, wo er im Stall Haunhorst als Bereiter arbeitet. 2019 hatte der 22-Jährige den Preis der Besten der Jungen Reiter für sich entschieden und Teambronze bei der U21-Europameisterschaft gewonnen.
Auch Rang drei geht an ein bekanntes Gesicht: Justine Tebbel und Light Star gehörten bereits 2019 und 2018 zu den Springpokal-Finalisten, die beim CHIO Aachen starten durften. In der Qualifikation in Warendorf blieben sie ohne Hindernisfehler, mussten aber einen Punkt für Zeitüberschreitung in Kauf nehmen. „Die Zeit war ein wichtiger Faktor“, sagte auch Engemann. „Ich bin zufrieden mit der Qualifikation hier. Es war toll, die jungen Reiter wieder im Sport zu sehen und einige neue Paare dabei zu haben. Ich muss aber auch sagen, dass der Parcours sehr anspruchsvoll war und sich am Ende die Paare bewiesen haben, die auch in der Vergangenheit schon häufig top unterwegs waren.“
Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter ist eine Turnierserie für Springreiter bis 25 Jahre und soll die jungen Talente beim Sprung in den Seniorensport unterstützen. In den vergangenen fünf Jahren hat das Finale im Rahmen des CHIO Aachen stattgefunden, mit Qualifikationen auf großen deutschen Turnieren. 2020 ist das Finale in den September verlegt worden und wird im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Balve ausgetragen.
Foto: Thomas Hartwig
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