Frisch gebackene Deutsche Meisterin entscheidet auch die Turnierserie für sich
Riesenbeck. Es ist das Wochenende für Finja Bormann: Die frisch gebackene Deutsche Meisterin der Springreiterinnen hat in Riesenbeck auch das Finale von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter gewonnen. Fast zwei Sekunden schneller und fehlerfrei entschieden die 24-Jährige und ihr Holsteinerwallach Clippo das Finale für sich. Platz zwei sicherte sich Niklas Betz mit Contan. Rang drei ging an Sophie Hinners mit First Class.
Riesenbeck scheint für Finja Bormann ein gutes Pflaster zu sein. Bereits am Samstag sicherte sich die junge Reiterin vom Elmgestüt Drei Eichen im Königslutter mit A crazy son of Lavina den Meisterschaftstitel der Springreiterinnen und entschied mit Clippo das Einlaufspringen von Deutschlands U25 Springpokal für sich. Dort wo sie am Samstag aufgehört hatte, knüpfte sie am Sonntagmorgen nahtlos an und entschied auch das Finale von Deutschlands U25 Springpokal für sich: „Clippo war einfach der Wahnsinn, unglaublich vorsichtig und aufmerksam. Er hat es mir heute ehrlich gesagt leicht gemacht“, lobte Finja Bormann ihr Pferd.
Das Paar war neben Niklas Betz (Kirkel/Hagen a.T.W.) mit Contan und Sophie Hinners (Vierden/Baarlo (NED)) mit First Class das einzige, das im Umlauf fehlerfrei blieb und sich für das entscheidende Stechen qualifizierte. Während eine kleine Unstimmigkeit im Stechparcours Sophie Hinners und ihre Stute wertvolle Zeit kostete, spielten Niklas Betz und Contan ihre Routine voll aus, wählten kurze Wege, enge Wendungen und legten fehlerfrei in 43.28 Sekunden vor – für Finja Bormann als letzte Starterin keine leichte Situation: „Ich wusste, dass kurze Rechtskurven nicht unbedingt zu unseren Stärken gehören. Gemeinsam mit meinem Trainer Markus Beerbaum habe ich entschieden, den Schwung aus dem Parcours mitzunehmen und einen etwas längeren Weg als Niklas zu wählen. Es war glücklicherweise die richtige Entscheidung“, freute sich die junge Reiterin. Mit fast zwei Sekunden Vorsprung sicherte sie sich den Sieg. Etwas Pech hatten im Umlauf Niels Carstensen (Leipheim) und Kathrin Stolmeijer (Emsbüren). Die beiden absolvierten die Hindernisse fehlerfrei, kassierten jedoch jeweils einen Zeitstrafpunkt und reihten sich hinter Niklas Betz und Sophie Hinners auf Rang vier und fünf ein.
Bereits 2019 hatte Finja Bormann auf dem Treppchen im Finale von Deutschlands U25 Springpokal gestanden. In der Aachener Soers wurde sie hinter Richard Vogel und Enno Klaphake Dritte. „Der Springpokal ist eine tolle Chance für uns U25-Reiter. Ich selbst bin bereits das fünfte Jahr im Finale dabei. Das Niveau ist unglaublich hoch und durch die Möglichkeit auf Turnieren wie in Aachen oder auch hier an den Start zu gehen, machen wir wertvolle Erfahrungen. Ich hoffe, dass auch noch viele U25-Reiter nach mir diese Möglichkeit bekommen“, sagte Bormann.
Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter ist auf Initiative der Bundestrainer Otto Becker und Heinrich-Hermann Engemann 2014 ins Leben gerufen worden und gibt Springreitern bis 25 Jahre Gelegenheit auf Topturnieren weitere Erfahrung im Spitzensport zu sammeln. Geritten werden Prüfungen der Klasse S** und S***. Für Heinrich-Hermann Engemann war es das letzte Finale von Deutschlands U25 Springpokal als verantwortlicher Co-Bundestrainer. Er gibt sein Amt zum Ende des Jahres ab und wird Cheftrainer der kolumbianischen Nationalmannschaft.
Foto: Stefan Lafretz
Finjas Siegesritt
Das Siegerinterview mit Finja Bormann
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