Vanessa Borgmann gewinnt die dritte Qualifikation des U25 Springpokals

Frage: Sie haben mit dem Sieg in Balve gar nicht gerechnet – warum eigentlich nicht?

Vanessa Borgmann: Carlchen, richtig heißt er ja Come to Win, war zwar gut drauf und ich hatte mir schon Chancen auf eine Platzierung ausgerechnet, aber er ist kein grundschnelles Pferd. Normalerweise bin ich ziemlich langsam mit ihm. In den Kurven verliert er viel Zeit, weil er so groß ist, auf der Gerade kann er schon ein paar Meter gut machen. Da macht er dann ein paar Galoppsprünge weniger als die anderen. Das kam mir in Balve entgegen.

Frage: Kurz vor Ihrem Start im Stechen haben Sie noch mal mit dem Landestrainer Holger Hetzel telefoniert. Was hat er Ihnen geraten?

Vanessa Borgmann: Er hat zu mir gesagt: ‚Carlchen ist so gut im Umlauf gesprungen, jetzt kannst Du im Stechen noch mal alles geben.’ Und das hat geklappt.

Frage: Zu Holger Hetzel fahren Sie auch ab und zu zum Training?

Vanessa Borgmann: Ja, wenn ich das zeitlich schaffe, fahre ich gerne zu ihm. Ich muss allerdings gut eine Stunde eine Strecke fahren, das schaffe ich nicht zu oft. Und zu Hause trainiere ich mit meinem Vater, Peter Borgmann, und meine Mutter managt alles im Hintergrund und verwöhnt die Pferde mit Bananen und Äpfelchen. Das ist bei uns auch ganz wichtig.

Frage: Sie gehören zu den Finalqualifizierten für Hamburg. Mit welchen Gefühlen blicken Sie einem Start auf dem traditionsreichen Derbyplatz entgegen.

Vanessa Borgmann: Ich freue mich natürlich, aber ich weiß auch, dass ich noch Rücksicht auf Carlchen nehmen muss. Ich habe ihn jetzt seit zehn Monaten und er muss mit seinen acht Jahren noch viel lernen. Das habe ich auch bei den U25-Springpokal-Stationen in Mannheim und Balve gemerkt. In Mannheim haben ihn die vielen Leute und der große Platz noch ganz schön irritiert, in Balve hat er das schon super umgesetzt. Er hat auf jeden Fall auf den beiden Turnieren viel gelernt. Trotzdem: Hamburg ist noch mal größer. Ich gehe da ganz ohne Druck mit ihm heran und werde ihm auf jeden Fall nichts übel nehmen.

Frage: Sie sind ein Ausnahmefall in Ihrer Springsportklasse, Sie sind nämlich tatsächlich Hobbyreiter?

Vanessa Borgmann: Ja, genau. Ich mache zurzeit eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau und möchte nach der Lehre im Heizungs- und Sanitätsbetrieb meiner Eltern mitarbeiten. Und abends steige ich dann immer in den Sattel. Ich darf allerdings nicht erst von der Arbeit nach Hause fahren, dann ist es manchmal schon schwer, sich noch zu motivieren (lacht). Aber der Springpokal ist für mich und meine Motivation eine supergute Sache. Den Sprung vom Junge Reiter-Bereich an die Spitze der Senioren – das schaffen nicht viele und der Springpokal ist eine Art Zwischenstation. Der ist für uns ganz wichtig. Ohne diese Serie wäre ich dieses Jahr nie auf so schönen, großen Turnieren gestartet wie Mannheim und Balve.

Frage: Sie waren 2012 Deutsche Meisterin der Jungen Reiter und sie gehörten schon zum deutschen Nachwuchsteam bei der EM und wurde Team-Vierte. Das sind tolle Erfolge. Wo stufen Sie den Balver U25-Sieg ein?

Vanessa Borgmann: Das war schon auch ein besonders toller Erfolg, auch weil es für Carlchen erst der zweite Start auf einem Drei-Sterne-Turnier war und mein erster Drei-Sterne-Sieg.

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