Unter dem Titel „Faustpfand Pferd: Das Pferd als Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen?“ fand an der Abendveranstaltung der Jubiläumsfeier der Stiftung Deutscher Pferdesport ein Podiumsgespräch statt. Zu Gast waren Bundestrainerin Dressur Monica Theodorescu, Bundestrainer Vielseitigkeit Peter Thomsen, Springreiter Richard Vogel sowie die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher MdB, Vorstandsmitglied im Oldenburger Pferdezuchtverband, die sich über die gesellschaftliche Akzeptanz des Pferdes unterhielten und darüber, wie man diese in Zukunft aufrechterhalten kann.

Silvia Breher hat den „Pferdevirus“ von ihrem Großvater geerbt und war schon immer pferdebegeistert. Sie selbst reitet, wenn sie neben ihrem Beruf Zeit dazu findet und ist zudem im Vorstand des Oldenburger Pferdezuchtverbandes. Sie pflegt eine große Verbundenheit zum Pferdesport und setzte sich in der letzten Legislatur-Periode für den Bereich Tierschutz ein. „Um die Anerkennung des Pferdesports zu gewährleisten und eine größere Sympathie zu schaffen, muss man die breite Masse der Gesellschaft ansprechen und auch den Basis-Sport attraktiver gestalten“, sagte Breher.

Monica Theodorescu, seit vielen Jahren Bundestrainerin der Dressur, berichtete über die sportlich wie organisatorisch erfolgreichen Europameisterschaften in Riesenbeck. „Es war eine fantastische Stimmung und ein toller gegenseitiger Team-Support zwischen den Dressur- und Para-Dressur-Reitern“, sagte sie. Die Bundestrainerin wies aber auch auf die vielen Details hin, mit denen in Riesenbeck dem Tierwohl Rechnung getragen wurde. In diesem Zusammenhang begrüßte Theodorescu den Einsatz von Info-Stewards auf großen Turnieren. „Ein Austausch und die Kommunikation zwischen ‚Pferdemenschen‘ und den Zuschauern ist enorm wichtig, um Transparenz zu schaffen“, so Theodeorescu.

Bundestrainer Peter Thomsen, selbst über 25 Jahre lang erfolgreicher Vielseitigkeits- und Championatsreiter, zog ein Resümee zu den Europameisterschaften in Le Pin-au-Haras. Trotz erschwerter Bedingungen konnten die deutschen Vielseitigkeitsreiter dort Teamgold und Einzelsilber gewinnen – trotz des Ausfalls von Frontmann Michael Jung. „Erfolg und Niederlage liegen im Pferdesport dicht beieinander, aber ein starker Team-Spirit hat dennoch zur Mannschaftsmedaille geführt“, so Thomsen. Sein Rezept für mehr gesellschaftliche Akzeptanz: „Wenn wir Reiter und Trainer dafür sorgen, dass noch mehr ästhetisches Reiten und sauberer Pferdesport gezeigt wird, so wird die Gesellschaft nichts gegen den Sport haben.“

Richard Vogel konnte bereits drei Mal den U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Pferdesport und der Familie Müter gewinnen und betonte die Bedeutung dieser Springserie für die Nachwuchsreiter. Richard Vogels Erfolgsrezept: unermüdlicher Perfektionismus und der Drang sich zu verbessern. Sein Credo: „Ohne Fleiß kein Preis“. Vogel sieht es als Aufgabe und Verantwortung der Sportler und Reiter an, den Pferdesport zu erklären und möglichst attraktiv zu gestalten: „Für Nicht-Reiter und Außenstehende ist der Pferdesport oft sehr realitätsfern und schwer vorstellbar“, sagte er.

„Ein Vorbild für den gesamten Sport, selbst nicht angreifbar und transparent sein und positive Bilder schaffen“ – mit diesem Fazit brachte Silvia Breher am Ende die große Verantwortung jedes einzelnen Reiters auf den Punkt. „Der Partner Pferd – ob als Therapiepferd oder als Spitzensportler – muss stets im Mittelpunkt stehen, das sollte uns im Pferdesport immer bewusst sein.“

ClipMyHorse.TV hat die Veranstaltung filmisch begleitet. Das gesamte Podiumsgespräch gibt es im Video.

Foto: Peter Thomsen, Silvia Breher, Monica Theodorescu und Richard Vogel waren auf dem Podium zu Gast. Christoph Hess moderierte die Abendveranstaltung. (c) Jens Schicke

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