Von organisatorischen Kraftakten, tollem Sport und Gänsehautmomenten

Warendorf. Spannende Einblicke hinter die Kulissen der Olympischen- und Paralympischen Spiele hat das erste digitale Kamingespräch der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport gegeben. Unter dem Motto “Faszination Tokio” haben Talkgäste aus Verbands-, Trainer- und Athletensicht ihre Eindrücke rund um das Sportgroßereignis diesen Sommer geschildert. Am Ende stand fest: Nach Monaten der Vorbereitung freuen sich alle Beteiligten auf großartigen Sport und darauf, dass es endlich losgeht.

Ein organisatorischer Kraftakt

Nach einer kurzen Begrüßung des Vorstandsvorsitzenden, Jochen Kienbaum, führte Moderator Kai Vorberg, Disziplintrainer Voltigieren und Projektkoordinator der DOKR-Trainerakademie, durch die digitale Veranstaltung. Sein erster Interviewpartner: DOSB-Präsident und langjähriger Unterstützer der Stiftung, Alfons Hörmann. Erst kürzlich hatte er im Rahmen des Talentpools der Stiftung mit der Alfons Hörmann Stiftung eine Förderpatenschaft für die Para-Dressurreiterin Regine Mispelkamp übernommen. Jetzt, gut drei Wochen vor der Eröffnungsfeier der Spiele, sei der DOSB vor allem mit der Nominierung der Athletinnen und Athleten beschäftigt, sagte Hörmann. Gut 800 Personen umfasse das Team Deutschland am Ende vor Ort, darunter Teammitglieder und begleitende Personen. Auf die deutsche Pferdesportequipe entfallen davon 63 Personen, wie Sportchef Dr. Dennis Peiler und Disziplinkoordinator André Schoppmann berichteten.

Der Abend und seine Gesprächspartner von DOSB und DOKR ließen erahnen, wie hoch der organisatorische Aufwand ist, der hinter den Spielen steht. Angefangen bei Nominierungsvoraussetzungen für Athleten und Pferde, über die Akkreditierungen und die Einkleidung bis zu Quarantänebestimmungen und der Reise ans andere Ende der Welt.

Schutzmaßnahmen und Herausforderungen

„Die Sicherheit und die gesundheitliche Betreuung stehen im Fokus“, betonte Alfons Hörmann gleich zu Beginn der Veranstaltung. Die Spiele waren aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie 2020 um ein Jahr verschoben worden. In gut drei Wochen sollen sie nun stattfinden, jedoch unter besonderen Bedingungen und mit umfangreichen Schutzmaßnahmen. Alle Beteiligten befinden sich in einer Art „Olympia-Blase“. Neben der Pandemie stellt auch das feucht warme Klima in Tokio eine Herausforderung dar. Bundestrainerin Monica Theodorescu und Dressurreiterin Isabell Werth waren ebenfalls beim digitalen Kaminabend dabei und berichteten, wie sie sich und die Pferde darauf vorbereiten: „Seit ein paar Wochen haben wir hier Sommer und teils schwül warmes Wetter, das nutzen wir aus.“ Isabell Werth, die die Pferde auf dem Flug nach Tokio begleitet, ergänzte mit Blick auf die lange Reise: „Das ist ohne Frage ein weiter Flug für die Pferde mit Zwischenstopp in Dubai. Bis Sydney war es allerdings noch weiter und auch dort waren die Pferde bei der Ankunft topfit.“

Die Spiele und der Sport

Trotz all der Herausforderungen steht der Sport im Fokus. Für die Athletinnen und Athleten sei es nach der Verlegung der Spiele schwierig gewesen, in einen Rhythmus zu finden, sagte Isabell Werth. Bei den Sichtungen in Balve und Kronberg haben sich die deutschen Dressurreiterinnen und Dressurreiter trotzdem in Bestform präsentiert, freute sich Monica Theodorescu: „Jetzt gilt es, diese Topleistung zu konservieren und durchzuatmen, denn das Großereignis steht ja noch bevor.“ Einen Blick auf die Konkurrenz werfe die Bundestrainerin jedoch nicht: „Das habe ich eigentlich noch nie gemacht. Mein Fokus liegt voll und ganz auf den deutschen Reiterinnen.“ Das Training und die Vorbereitung auf die Spiele waren für viele Athletinnen und Athleten teils nur eingeschränkt möglich. Der Leistungsvergleich in Tokio sei deshalb mit Spannung erwartet und Alfons Hörmann ist sich sicher: „Es wird gewaltige Überraschungen geben.“

Für keinen der Talkgäste ist es die erste Olympiade und so kamen beim Kamingespräch auch die olympischen Erinnerungen und ganz persönliche Gänsehautmomente nicht zu kurz. Alfons Hörmann erinnerte sich an die Eröffnungsfeier 2016 in Rio de Janeiro: „Rund um Timo Boll als Fahnenträger stimmten die Athletinnen und Athleten kurz vor der Feier im Tunnel des Maracanã-Stadions die Nationenhymne an und das gesamte Team D hat mitgesungen. Das war ein Moment, den man sein Leben nicht mehr vergisst.“ Isabell Werth, die bereits zu ihrer sechsten Olympiade aufbricht, betonte: „Olympische Spiele haben alle ihre ganz eigene Geschichte und ich möchte keine missen. Jede für sich haben eine ganz außergewöhnliche Faszination.“

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