Hochklassiger Springsport: Wichtigster Nachwuchsförderpreis in Memoriam Hans Günter Winkler, gefördert von der Stiftung Deutscher Pferdesport

Sie sind jung, talentiert, ehrgeizig und haben bereits internationale Turniererfahrung: Die Reiterinnen und Reiter, die alljährlich bei der „Partner Pferd“ in Leipziger in der Nachwuchsprüfung „Goldener Sattel“ – in Memoriam Hans Günter Winkler, gefördert von der Stiftung Deutscher Pferdesport – starten dürfen, begeistern stets das Publikum. In diesem Jahr besonders, denn selten war das Niveau an der Spitze so hoch. Zum Sieg ritt die 17-jährige Naomi Himmelreich aus Hessen, knapp gefolgt von dem ein Jahr älteren Mecklenburger Hendrik Greve.

Der „Goldene Sattel“ gehört zu den interessantesten und wichtigsten Nachwuchsprüfungen der noch jungen Springreiterinnen und -reitern überhaupt. 1986 von Springsportlegende Hans Günter Winkler ins Leben gerufen und heute von der Stiftung Deutscher Pferdesport gefördert, bietet er vier ausgesuchten Nachwuchsreiterinnen und -reitern die Möglichkeit, sich in einem Stilspringen von ihrer besten Seite zu zeigen. Das Besondere: Es geht nicht nur um eine Topnote mit dem eigenen Pferd, sondern alle vier müssen auch die Pferde ihrer drei Mitstreiter durch den Parcours steuern. Und darin liegt der Reiz des „Goldenen Sattels“.

In diesem Jahr hatten die Bundestrainer auf Empfehlung der Landesverbände ein junges Mädchen und drei junge Männer in die Leipziger Messehalle geschickt. Naomi Himmelreich (17, Niederbrechen/Hessen), Max Merschformann (18, Laer/Westfalen), Hendrik Greve (18, Rodenwalde/Mecklenburg) und Ben Heckmann (19, Schüttorf/Niedersachsen): alle sind in ihren Altersklassen erfolgreich, verfügen zum Teil sogar schon über Championatserfahrungen und ritten auf vordere Plätze bei Landes- und Deutschen Meisterschaften. Zunächst präsentierte das Quartett die eigenen Pferde. Naomi Himmelreich stellte den neunjährigen Holsteiner Wallach Kannut vor. Die mehrfache Siegerin beim Preis der Besten und Junioren-Landesmeisterin Rheinland-Pfalz 2024 hat schon drei Europameisterschaften „auf dem Buckel“ und reitet den Kannan-Sohn seit einem Dreivierteljahr. Gleich zu Beginn begeisterte sie mit einer stilistischen Traumrunde. Die Jury – Bundestrainer Otto Becker, Springreiter Marco Kutscher und Richter Stephan Hellwig – griff tief in die Notenkiste und belohnten den schönen Ritt mit der Wertnote 9,2. So sollte es weitergehen. Auf dem Pferd von Ben Heckmann, der belgischen Stute Mabaloe, gelang sogar die Note 9,5. Und noch einmal stand die Neun vor dem Komma. Max Merschformanns Hannoveraner Stonsdorfer v. Stolzenberg führte die Blondine zu einer glatten Neun. Richter Stefan Hellweg bescheinigte der 17-Jährigen „viel Gefühl und Übersicht – sie gibt den Pferden Vertrauen.“

Und trotzdem wurde es zum Ende der Prüfung noch einmal spannend, denn Hendrik Greve, der DM-Fünfte des Vorjahres, hatte mit seiner Holsteinerin Gloria, Tochter des Diamant de Semilly, zwar „nur“ mit einer 8,8 begonnen, dann aber sicher den Neunerbereich erobert, sodass alles auf einen Zweikampf zwischen Himmelreich und Greve hinauslaufen sollte. Alle drei Pferde seiner Konkurrenten steuerte er mit viel Feingefühl zu Noten zwischen 9,1 und 9,3. Naomi Himmelreich als letzte Starterin führte Greves Gloria nicht so souverän durch den Parcours, wie ihr das bei den drei vorherigen Ritten gelungen war. Die Stangen blieben aber liegen und mit der Wertnote 8,9 hatte sie den „Goldenen Sattel“ gewonnen (Notensumme 36,6) und ganz knapp Hendrik Greve auf Platz zwei verwiesen (36,5).

Dritter wurde Max Merschforman. Der Deutsche Juniorenmeister von 2023 und fünfmalige Landesmeister Westfalens hatte zunächst mit seinem Hengst Stonsdorfer nach einem Abwurf die Wertnote 8,4 erzielt, konnte sich aber enorm steigern. Im Sattel von Naomi Himmelreichs Wallach Kannut erzielte er die 9,5 (gesamt 34,7). Nicht ganz so glücklich verlief die Prüfung für Ben Heckmann. Der Sechste der U21-Meisterschaft 2024 und in 1,50 Meter-Springen siegreiche 19-Jährige kassierte nicht nur mit seinem eigenen Pferd, der belgischen Stute Mabaloe, einen Abwurf, sondern blieb auch in zwei weiteren Runden nicht fehlerfrei (30,9).

„Ich bin unglaublich dankbar, dass ich die Chance hatte, hier beim Goldenen Sattel in Leipzig teilzunehmen. Es war ein unglaubliches Gefühl, dass es nach der ersten Runde schon so gut geklappt hat – da hatte ich auch ein gutes Gefühl für die weiteren Runden. Es hat einfach eins zum anderen gepasst, war unglaublich und hat riesigen Spaß gemacht“, so die Siegerin Naomi Himmelreich.

„Man spürte, dass ein Knistern in der Luft lag, es war unheimlich spannend bis zum Ende. Der Stellenwert dieser Prüfung ist so hoch, weil man sehen kann, wer in der Lage ist, sich innerhalb kürzester Zeit auf ein neues Pferd einzustellen. Somit ist die Prüfung sehr wertvoll – auch für mich als Bundestrainer, was die Hilfengebung und die Reittechnik der Reiter anbelangt. Es ist eine tolle Prüfung und ich hoffe, dass sie so in dem Format noch lange erhalten bleibt“, sagte Bundestrainer Peter Teeuwen.

Als bestes Pferd erwies sich Naomi Himmelreichs niederländischer Wallach Kannut mit der Wertnotensumme von 36,3 in vier Runden, gefolgt von Merschformanns Stonsdorder (34,6), Heckmanns Mabeloe (34,5) und Greves Gloria (33,3). 

Aufgrund der Zulegung der HGW-Stiftung in die Stiftung Deutscher Pferdesport im August 2023 wird der „Goldene Sattel“ seither von der Stiftung Deutscher Pferdesport präsentiert und gefördert. fn-press / hen / Strothmann

Foto: Naomi Himmelreich gewinnt den Goldenen Sattel 2025. © Stefan Lafrentz

 

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