Die Stiftung hat zehn Monate nach ihrer Gründung ihre erste Erbschaftsspende in Aussicht.

Dr. Doris Neuhof verfügte notariell, dass die Stiftung ihr Vermögen erhalten soll. Warum die Rheinländerin die Stiftung unterstützen will, sagt sie im Interview.

Frage: Frau Dr. Neuhof, Sie haben beschlossen der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport Ihr Erbe in Form einer Zustiftung zu vermachen. Es gibt unzählige Möglichkeiten zu spenden, warum haben Sie sich ausgerechnet für diese Stiftung entschieden?

Doris Neuhof: Meine Passion sind die Pferde, schon mein ganzes Leben lang, und ich bin kinderlos. Also musste ich eine Lösung finden, was mit meinem Geld passiert, wenn ich irgendwann mal die Augen für immer zumache. So kam ich auf die Idee, eine Stiftung zu gründen, bei der das Pferd und der Pferdesport Mittelpunkt sind.

Über 1000 Ecken habe ich dann Kontakt zu Reinhard Wendt bekommen und er erzählte mir von der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport. Er hat den Gedanken dieser Stiftung sehr schön in einem Bild dargestellt: Man stelle sich den Pferdesport als Leuchtturm vor, der eine breite und tragfähige Basis braucht. Das Leuchtfeuer oben, der Spitzenpferdesport, dient der Orientierung und der Turm mit seinen Stufen nach oben symbolisiert den Weg dorthin.

Das hat mir gefallen, diesen Gedanken fand ich toll. Ich habe dann ein-, zweimal darüber geschlafen, mit meinem Notar gesprochen und mich ziemlich schnell entschieden, diese Stiftung als meine Erbin einzusetzen. Hätte ich eine eigene Stiftung ins Leben gerufen, wäre ziemlich viel Geld in deren Verwaltung gegangen. In der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport kommt das Geld nun direkt der Sache zugute.
Für mich ist das ein sehr schönes Gefühl, ein Gefühl der Erleichterung. Ich weiß jetzt, wenn etwas Geld bei mir übrig bleibt, wird damit in meinem Sinn das unterstützt, was mir selbst ein Leben lang Freude bereitet hat.

Frage: Sie züchten seit 30 Jahren Pferde, reiten von klein auf und wohnen mit Ihren Pferden Tür an Tür. Wie sehen Sie die Rolle der Pferde in der heutigen Gesellschaft?

Doris Neuhof: Als Kinder haben wir früher die Stallgasse gefegt und alles Mögliche gemacht, um bei den Pferden zu sein und vielleicht mal reiten zu dürfen. Wir haben oft den ganzen Tag im Stall verbracht. Das ist heute ganz anders. Heute haben die Kinder und Jugendlichen viel mehr Druck. Sie gehen zum Reiten und werden danach sofort abgeholt und beispielsweise zum Tennis, Fußball oder zu anderen Aktivitäten gefahren. Das Zusammensein mit den Pferden ist lange nicht mehr selbstverständlich, dabei halte ich gerade auch den Umgang, das Erleben mit Pferden für sehr wichtig. Das Pferd und der Reitsport sind hervorragende Mittel, um den Charakter zu bilden. Ich hoffe, dass es der Stiftung gelingt, die Passion für die Pferde und den Pferdesport wieder vermehrt ins Rampenlicht zu stellen.

Frage: Anfang der 90er Jahre haben Sie einen kleinen Hof gekauft und umgebaut. Seitdem gehören Pferde rund um die Uhr zu Ihrem Leben. Wird Ihnen das auch manchmal zu viel „Pferd“?

Doris Neuhof: Überhaupt nicht – das ist mein Leben. Ich fahre selten in den Urlaub, sondern kaufe lieber noch ein Fohlen. Und wenn ich mal ein paar Tage wegfahre, dann meistens in eine Pferdegegend. So ganz ohne Pferde – da würde ich sehr schnell sehr jammern und wahrscheinlich auch für meine Mitmenschen nicht mehr ganz leicht zu ertragen sein (lacht). Wenn ich durch den Stall gehe, dann bin ich einfach nur glücklich und zufrieden. Oder wenn ich die Pferde auf der Weide beobachte. Oder wenn ein Fohlen geboren wurde und alle Pferde aus ihren Boxen gucken und brummelnd und wiehernd den Neuling begrüßen – das sind unheimlich schöne Momente. Das ist meine Leidenschaft. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als ein bisschen von diesem Gefühl als Erbe weiterzugeben. Ich hoffe, dass mir das mit Hilfe der Stiftung gelingt.

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