Rhetorikschulungen im Fokus: Ein Interview mit Dr. Michael Welke

Das neue Seminarprogramm der DOKR-Trainerakademie für das erste Halbjahr 2019 steht fest. Rhetorikschulungen für Trainer im Pferdesport sind ein wichtiger Baustein des Weiterbildungsangebots der DOKR-Trainerakademie, die durch die Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und die Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung unterstützt wird. Dr. Michael Welke, Rhetorik- und Businesstrainer erklärt, weshalb gerade für Trainer im Pferdesport die Kunst der Rede entscheidend ist.

Herr Welke, Trainer müssen in erster Linie fachlich kompetent sein. Wieso ist ein guter Trainer auch rhetorisch fit?

Erfolgreiche und gute Trainer erfüllen drei Rollen, für die rhetorische Kompetenz entscheidend ist. Erstens: Der Trainer als Vorbild, an dem sich die Sportler orientieren können – auch kommunikativ. Schließlich beeinflusst die Sprache meines Trainers auch mein Denken und Sprechen. Zweitens: Der Trainer als Motivator, der die richtige Ansprache findet. Drittens: Der Trainer als Überzeuger, der in Verhandlungen mit Eltern, Dienstleistern und Sportlern punktet.

Welche rhetorischen Besonderheiten sehen Sie im Pferdesport?

Der Pferdesport, vor allem der Spitzenpferdesport, umfasst viele Schattierungen rund um die Kommunikation des Trainers. Für den Trainer im Pferdesport gilt es nicht mehr nur, in der Reithalle seinen Schüler zu motivieren, sondern um die richtige Ansprache in vielen verschiedenen Situationen. Leistungstrainer müssen zum Beispiel oft Rede und Antwort stehen, mit Eltern umgehen, aber auch Pressestatements abgeben oder Gesellschaftsreden bei festlichen Anlässen halten. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Business Rhetorik: Trainer verwalten Teams, sind häufig aber auch Stallmanager und kommunizieren mit vielen Dienstleistern. Pferdesport ist ein Geschäft und gute Trainer wollen auch im Management rhetorisch überzeugen.

Gibt es spezielle Rhetorikmuster, die es als Trainer gilt, zu durchbrechen?

In manchen Sportarten werden bestimmte Trainerklischees, wie z.B. polemisches Anschreien, gern gesehen – zum Beispiel im Boxen. Als Trainer muss ich aufpassen, ob diese Klischees in meiner Sportart gefragt sind. Im Pferdesport halte ich dieses Klischee zwar an einigen Stellen für verbreitet, aber selten gefragt. Ein Trainer muss beobachten können und dann seine rhetorische Strategie produzieren. Wenn ich eine wilde, selbstbewusste Person vor mir habe, kann ich natürlich anders mit ihr sprechen, als mit einer schüchternen, zurückhaltenden Person. Viele Signale zeigen den Weg für die richtige Ansprache, darauf muss ich als Trainer achten.

Zur DOKR-Trainerakademie:

Gute Ausbilder sind gefragt, das gilt an der Basis, wie auch für den Spitzensport und den Nach-wuchsleistungssport. Das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) hat daher mit Untnerstützung der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung die DOKR-Trainerakademie ins Leben gerufen, die sich speziell auf die Aus- und Fortbildung von Trainern konzentriert. Ziel ist es, den Pool an Trainern für die Kadermitglieder aller Altersklassen wieder zu vergrößern – von der Bundes- und Landesebene, bis hin zu den Heimtrainern der Kaderathleten. Durch Praxis-Workshops, Trainer-Patenschaften, Seminarangebote und andere Modelle der Trainerbildung sollen engagierte Trainer im Spitzensport und im Nachwuchsleistungssport gefördert und neue gewonnen werden.

Zum Adressatenkreis der DOKR-Trainerakademie zählen grundsätzlich alle auf Bundes- oder Landesebene im Spitzensport tätigen Trainer und Berufsreiter und solche, die sich auf dem Weg dorthin befinden.

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