Die Aachen-Premiere für Denis Nielsen

Sein Lieblingsplatz zum Nachdenken ist das Sofa zu Hause. Dann lässt er im Hintergrund den Fernseher laufen und sortiert seine Gedanken. Ein Platz, den er in der Woche nach Aachen viel nutzt. „Ich habe das alles – dass ich in Aachen war, dass ich siebenmal platziert war, dass ich ein Springen dort gewonnen habe – das habe ich alles erst wirklich realisiert, als ich wieder zu Hause war“, erklärt Denis Nielsen und scheint bei seiner eigenen Aufzählung fast immer noch selbst ein bisschen verblüfft. „Mein Ziel jetzt ist ganz klar: Ich möchte noch mal in Aachen reiten und – wenn es geht – dann auch in der großen Tour.“

Mit Cashmoaker hatte der 24-Jährige im Rahmen des Hamburger Spring-Derbys das erste Finale des U25-Springpokals der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport gewonnen und damit auch einen Startplatz beim Weltfest der Pferdesports, beim CHIO Aachen. Eine Chance, die der Bereiter des Gestüts Sprehe voll genutzt hat! Neun Starts, sieben Platzierungen, ein Sieg – das ist die unglaubliche Erfolgsbilanz seiner Aachen-Premiere. Außerdem wurde der Aachen-Debutant noch als erfolgreichster Reiter der Youngster-Tour geehrt!

Am Tag davor war die Aufregung noch bedingt, auch beim Abreiten vor dem ersten Start war er noch relativ entspannt, aber dann…: „Nach dem letzten Sprung auf dem Abreiteplatz wurde ich nervös. Ich habe versucht, die Aufregung wegzudrängen und habe mir gesagt: Es ist alles wie immer. Aber es ist ja doch ganz anders!“ Der Riesenplatz, das Stadion, die Zuschauer – alles ist in Aachen etwas größer, etwas weiter, noch etwas euphorischer. „Da brauchen die Pferde auch schon mehr Kondition in den Parcours, einfach weil die Wege länger sind“, erklärt Nielsen. „Deshalb haben wir zu Hause vor Aachen vermehrt Konditionstraining mit den Pferden gemacht.“ Ein Plan, der aufgegangen ist.

Mit den Besten der Welt auf Tuchfühlung zu sein, neben ihnen an der Cafe-Bar zu stehen, die Pferde in derselben Stallgasse einzustallen, das ist nicht nur eine besondere Erfahrung. Das ist auch ein Extraklasse-Lerneffekt: „Ich habe in Aachen immer wieder beim Abreiten bei den Spitzenreitern zugeguckt, dadurch habe ich unheimlich viel gelernt“, erzählt der U25-Sieger. „Bei Ludger Beerbaum hat alles ein hohes Level, die Planung, die Organisation, die Reiterei – er ist schon ein echtes Vorbild. So würde ich das am liebsten auch machen.“

Seine Eltern und auch seine Schwester waren bei jedem seiner Springen dabei, kamen täglich aus Bergisch-Gladbach angefahren, um ihn moralisch zu unterstützen und die Daumen zu drücken. „Das war toll für mich und hat mir viel Ruhe gegeben.“

Völlig überrascht war Denis Nielsen von den Medien, deren Vertreter ihn mit Fragen bombardierten. „Ich habe mich oft gefragt: Wieso ich? Hier sind doch so viele Reiter und so viel erfolgreichere.“

Und dann kam der Moment der 40.000 Taschentücher und Denis Nielsen im Sattel von Champion de Cord mittendrin. Der Abschied der Nationen, der Abschied von Aachen – und alle sind mit den Gedanken schon wieder beim nächsten Mal in der Soers. Denis auch!

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